Hitdorfer Geselligkeitsverein e.V.
Wer ist Zachäus?

 

Wer ist Zachäus?

 

Es gibt mehrere Aussagen zur Überlieferung der Kirmes, doch alle weisen auf einen christlichen Ursprung hin.

Die Kirmes ist mit vielfältigem Brauchtum verbunden, regional vielschichtig und oft von Ort zu Ort spezifisch. An vielen Stellen hat sich Initiationsbrauchtum erhalten, Riten der Kirmeseröffnung. Bei ihnen spielt Zachäus oder Zacheies (alternativ auch: Peiass, Kirmespitter, Kirmesjohann ...) seine Rolle – meist ein Strohmann, der gesucht werden muss oder ausgegraben wird oder an bestimmter Stelle zu finden ist.

 

Viele Bräuche haben einen christlichen Ursprung. Der Heiligen Schrift zufolge lebte zurzeit Jesu in der Grenzstadt Jericho der Zöllner und Geldeintreiber Zachäus. Er war von kleiner Gestalt und bestieg deshalb beim Einzug Jesu in die Stadt einen Feigenbaum, um den Herrn besser sehen zu können. Durch den Besuch in seinem Hause gewann Jesus ihn für sich. Später setzte er ihn sogar als Bischof von Palästina ein.

So bekommt auch der Zacheies vieler Orte einen erhöhten Platz (meist ein Strohmann), von wo er einen guten Blick auf die Kirmesgäste und das bunte Treiben während der Feiertage hat. Hier wird er aber auch Zeuge von manchen Sünden und Vergehen der Besucher. Einer hat zu tief ins Glas geschaut, der Andere ein wenig randaliert und der Dritte hat mit einer holden Schönen ein Fisternöllchen gehabt. Es soll auch schon vorgekommen sein, dass der Kellner sich verrechnet hat. Zacheies hat alles gesehen und geschwiegen.

Wenn die Kirmestage vorbei sind, hat er seine Pflicht getan. Feierlich wird er von seinem hohen Platz abgeseilt und mit aufgesetzter Trauer zur Einäscherung mitten auf dem Festplatz geleitet. Mit seiner Verbrennung werden alle Sünden und Verfehlungen der Kirmesbesucher getilgt und alle Schuld ist vergeben.

Die Bläck Fööss haben über den Nubbel, wie der Zacheies in der Kölner Innenstadt genannt wird, ein Lied herausgebracht:

„Kriesch doch nit, wenn et vorbei es. Denk leever dran, wie schön die Zick doch wor ..."

Das sollte man sich mal in Ruhe anhören.

 

(tlw. von Josef Schumacher  -  Internet)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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